Die Breitenfelderkirche ist Wiens einzige Neorenaissance-Kirche. Alexander Wielemans erbaute gleichzeitig die neogotische Neuottakringer Kirche (Wien 16.,). Der Vergleich der beiden Kirchen bietet einen interessanten Einblick in die historistische Entwurfspraxis.
Nachdem im 18. Jhd. die Wiener Jesuitenkirche sowie das Klostergebäude vom Staat konfisziert worden waren, erhielt der Orden Ende des 19. Jhds. endlich wieder eine eigene Kirche samt Klostergebäude. Der Architekt Gustav Neumann errichtete eine repäsentative Ordenskirche mit einer außergewöhlich malerisch aufgegliederten Chorseite.
1859 wurde auf den jungen Kaiser Franz Josef ein Messerattentat verübt, das zum Glück nicht tödlich endete. Als Dank für die Errettung wurde ein monumentaler neogotischer Denkmaldom errichtet, der an mittelalterliche Kathedralen der französischen Hochgotik erinnert.
Für die Gestaltung der Antonkirche hat Franz Neumann ein außergewöhnliches Konzept erstellt. Dieser Kirchenbau blieb im Wiener Historismus allerdings ein singuläres Phänomen.
Mit einer einheitlichen Ausstattung aus hellem Birkenholz und einer guten Belichtung schuf der Architekt Otto Häuselmayer eine stimmige Raumatmosphäre, die in der modernen Gestaltungweise und ausgewogenen Proportionalität ihre ästhetische Entsprechung erfuhr.
Hans Schneider schuf durch den Einsatz innovativer Materialien und gestalterische Anpassungen ein beeindruckendes Bauwerk, das sowohl historistische als auch moderne Elemente vereint.
Die Leberbergkirche und das Pfarrzentrum stellen eine außergewöhnliche und interessante architektonische Leistung dar. Liturgischer Zweck und avantgardistischer Anspruch gelangen allerdings im Inneren des Kirchenbaus nur mit Abstrichen zur Deckung.
Die malerische historistische Hetzendorfer Kirche von Hubert Gangl wurde bei der Renovierung nach Bombenschäden im Inneren von den Wandmalereien und vom Dekor „entrümpelt“ und „strotzt nun von nüchterner Sachlichkeit“.
Die im In- und Ausland viel bewunderte „Jugendstilkirche“ stieß bei Otto Wagners Zeitgenossen auf wenig Zustimmung. Man warf ihm vor, dass er eine „Art Kirche für unkirchlich Gesinnte“ geschaffen habe.
Die bemerkenswerte Synthese von funktional-ökonomischer Sachlichkeit und malerisch-mittelalterlicher Idylle veranschaulicht typisch späthistoristische Kirchenbaukunst.
Leopold Zatzka und Eduard Zotter nahmen beim Entwurf der Breitenseer Pfarrkirche offenkundig die Wiener Kirchenbauten von Friedrich Schmidt zum Vorbild. Mit der Aufstellung des Volksaltars in den 1970er Jahren erfuhr der Hauptraum eine moderne Neuorientierung.
Profunde Kenntnisse der gotischen Konstruktionsweise sowie eine umfassende künstlerische und technische Ausbildung ermöglichten Friedrich Schmidt, diese in Wien einzigartige neugotische Zentralkuppelkirche zu errichten.