Droß

Für die rund 500 Bewohner des kleinen Ortes Droß diente die Kapelle des nahe gelegenen Schlosses als Pfarrkirche, bis der damalige Pfarrer Franz Gravogl beschloss, in Erinnerung an die Erscheinungen der Gottesmutter in Fatima eine Wallfahrtskirche zu errichten, und diese zu einem Gebetszentrum im Sinne der Botschaft von Fatima zu machen.

Nachdem er die finanziellen Mittel aus Spenden aufgebracht hatte, wurde 1949 der Architekt Helmut Schopper mit der Planung und Ausführung beauftragt.  

Während Schoppers Kollegen in der Nachkriegszeit mit unterschiedlichsten Grundrissformationen und Außengestaltungen nach neuen Wegen im Kirchenbau suchten (mehr hier), blieb Schopper dem traditionellen Kirchenbauschema des 19. Jahrhunderts verbunden.

Er plante ein wuchtiges Langhaus mit einem markanten Eingangsvorbau, einem eingezogenen Chor und einem seitlich angesetzten Turm mit einem steilen Walmdach. Unter dem hohen Satteldach des Langhauses verbirgt sich der dreischiffige Hauptraum. Das erhöhte, durch eine Tonne gewölbte Mittelschiff sowie die flach gedeckten Seitenschiffe erhielten holzgeschalte Decken. Schlanke Pfeiler markieren die Teilung in drei Schiffe, die allerdings durch die Anordnung der Kirchenbänke visuell verwischt wird, sodass der Eindruck eines durchgehenden weiten Raumes entsteht.

Vom tiefen längsrechteckigen Chorraum gelangt man an der linken Seite in die Werktagskapelle. Die früher blickdichte mobile Trennwand wurde vor einigen Jahren durch Glaspaneele ersetzt. An der rechten Seite führt eine große Rechtecköffnung in die Fatima- und Taufkapelle.

Heimatstilelemente akzentuieren den Außenbau und zusammen mit dem angefügten Pfarrhaus hat Schopper ein malerisches Ensemble geschaffen, das durch seine konventionelle Gestaltung allerdings schon bei der Weihe 1953 wie aus der Zeit gefallen wirken musste.

Die Marienstatue Unsere Liebe Frau von Fatima wurde von dem Bildhauer Otto Moroder aus Mayrhofen im Zillertal geschaffen.

Seit 1982 werden am 13. jeden Monats Wallfahrer zur gemeinsamen Fatimafeier eingeladen.