2232 Wagramer Straße 28-21
1963-1965
In der Mitte des kleinen Angerdorfs stand eine Kapelle, die 1851 erbaut worden war. Der in barockisierenden Formen errichtete Bau mit einem Fassadenturm fügte sich unauffällig in das dörfliche Umfeld der 200-Seelen Gemeinde ein. Da 100 Jahre später größere Renovierungsarbeiten notwendig gewesen wären, beschloss die Pfarrgemeinde, die Kapelle durch einen modernen Neubau zu ersetzen - der die Gläubigen gründlich vor den Kopf stieß. „Nein, gefallen hat sie uns nicht“ meinte ein Ortsbewohner, „aber der Herr Pfarrer hat gesagt, das bauen wir so. Also haben wir's gebaut".
Die Architekten Kurt Eckel und Sepp Stein entwarfen eine interessante Variante eines zeitgemäßen Kirchenbaus der 1960er Jahre, der gerne mit geometrischen Formen experimentierte. (mehr hier) Der Grundriss des Hauptraumes hat die Form eines spitzwinkeligen Dreiecks. An der Spitze durchdringt der ebenfalls dreieckige Turm das Dach und bildet über dem Altar einen Baldachin. Das gesamte Gebäude wird in Traufenhöhe von einer rechteckigen, weit auskragenden und auf Pfeilern ruhenden Betonplatte umfasst. Die Glasfenster stammen vom jungen, damals noch unbekannte Maler Josef Mikl. Die Betonreliefs an der Eingangsseite fertigte Fritz Tiefenthaler.
1973 erhielt die Kirche von der N.Ö. Landesregierung das Prädikat: „Als vorbildliche Leistung anerkannt“ und wurde unter den Schutz der Haager Konvention gestellt.