3340 Gemeinde Waidhofen an der Ybbs
St. Georgen in der Klaus, Georgener Straße 38
1997
1997 wurde vom „Verein für Dorferneuerung St. Georgen in der Klaus“ die Erbauung der Kreuzkapelle als „Rastplatz für Leib und Seele“ initiiert. Zuerst wurde der Bauplatz nach den Prinzipien der Geomantie und der Radiästhesie gewählt. Beide, von der Wissenschaft nicht anerkannten Methoden, beruhen auf dem Erkennen von „Gitternetzlinien“ bzw. „Strahlenwirkungen“, die von feinfühligen Menschen erspürt werden können und die helfen sollen, geeignete Plätze für ein harmonisches und gesundes Wohnen und Leben in Raum und Landschaft zu bestimmen.
Mit der Ausführung des energetisch geplanten Bauwerks wurde Baumeister Kurt Vogelauer aus Waidhofen an der Ybbs beauftragt. Über dem Kreuzungspunkt der „erfühlten“ Kraftlinien wird von mächtigen Leimbindern aus Lärchenholz eine Pyramide gebildet, deren antike Vorbilder als erste geomantische Bauwerke angesehen werden. Darin eingeschrieben befindet sich die quadratische Kapelle. Sie erhielt einen Sockel aus Sandstein und darüber durchbrechen an drei Seiten große Dacherker mit spitzen Giebeln das Pyramidendach. An der vierten Seite befindet sich die hohe Eingangstüre.
Der für rund 30 Gläubige bestimmte Raum ist innen mit Holz ausgekleidet. Große Buntglasfenster und die Glastüre bewirken einen hellen Innenraum. Eine Sitzbank ist entlang der Wände montiert. In einer Ecke hängt das Kreuz von San Damiano, eine Kopie der im 11./12. Jhd. entstandenen Kreuzikone, die sich heute in der Basilika Santa Chiara in Assisi befindet.
Im 20. Jahrhundert fand die Esoterik zunehmenden Zuspruch, der bis heute anhält und der in der geomantischen Bauweise insbesondere in den 1990er Jahren seinen Niederschlag fand. Beispielhaft zeigt die Kreuzkapelle, dass generell der Sakralbau nicht nur Ausdruck tradierter religiöser Weltanschauung ist, sondern auch zeitgeistige transzendente Strömungen widerspiegeln kann.