Zum Inhalt springen
Aktuelle Seite: 18., Vinzenzgasse Lazaristenkirche
WS-18.7
18. Bezirk - Währing

Friedrich Schmidt

1876-1878

Nachdem der Bau der Lazaristenkirche im 7. Bezirk, Kaiserstraße 1862 vollendet war kaufte zwei Jahre später der Provinzial des Ordens im damaligen Vorort Währing einen großen Acker, um auch dort eine Missionskirche zu errichten.

Der bereits bewährte Kirchenbauarchitekt Friedrich Schmidt erstellte 1964 einen Plan für einen repräsentativen neogotischen Backsteinbau mit einer Doppelturmfassade und einem Chor mit Kapellenkranz. Aufgrund finanzieller Probleme musste er jedoch eine vereinfachte, kostengünstigere Variante erarbeiten und erst 1876 konnte mit dem Bau der Kirche begonnen werden. 

Schmidt plante einen konventionellen Grundriss mit einem dreischiiffigen Langhaus, einem schmalen Querhaus und einem polygonalen Chor. Der hohe Hauptraum ist als Hallenbau konzipiert, bei dem das breite Mittelschiff nur wenig die schmalen Seitenschiffe überragt. Zwischen den Strebepfeilern der Langhauswände sind niedere Seitenkapellen eingefügt. Aus Kostengründen musste Schmidt weitgehend auf typisch gotische Formulierungen, wie etwa Fialen, die nur durch teure Steinmetzarbeit hergestellt werden konnten, verzichten. So entstand ein zwar mächtiger, aber innen wie außen schlichter Kirchenbau, bei dessen Fassadengiebel sich Schmidt offenkundig Anregungen aus der norddeutschen Gotik geholt hatte.

Das gesamte Grundstück ist von einer relativ aufwändig aufgeführten Ziegelmauer eingefasst. Das an die Kirche anschließende Kloster und Pfarrhaus wurde erst 1880 errichtet. Bei einem Luftangriff im März 1945 wurde die Kirche schwer beschädigt und das Klostergebäude zerstört. Die Kirche wurde 1947-50 wieder hergestellt, das Pfarrhaus 1951-52 neu errichtet. 1971 erfolgte vor dem erhalten gebliebenen Kommunionsgitter die Aufstellung des neuen Volksaltars.

Historismus