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Aktuelle Seite: 22., Süßenbrunner Platz Süßenbrunner Kirche
WS-22.18
22. Bezirk - Donaustadt

Johann Hoffmann / Erwin Plevan

1979-1980

Süßenbrunn war einer jener Orte in Niederösterreich, die bereits im Mittelalter rund um die Stadt Wien entstanden sind. Durch Überschwemmungen der nahe gelegenen Donau wiederholt zerstört, im Zuge der Türkeneinfälle niedergebrannt und zuletzt von den Napoleonischen Truppen verwüstet, wurden die Häuser des Ortes immer wieder neu errichtet, aber erst in den Jahren 1837-39 wurde in der Mitte des kleinen Angerdorfes eine kleine Kapelle als Filialkirche der Pfarre Gerasdorf erbaut.

In der Ära des Nationalsozialismus war Süßenbrunn in „Groß-Wien“ eingegliedert und seit dem Jahre 1954 bildet der Ort mit sieben weiteren Gemeinden den Bezirk Donaustadt. Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg bewirkte eine wachsende Bevölkerungszahl und als 1969 Süßenbrunn zur Pfarre erhoben wurde, entstand der Wunsch, anstelle der kleinen Kapelle eine größere, den Bestimmungen des vatikanischen Konzils entsprechende Kirche zu errichten.

Der neu gegründete Pfarrgemeinderat beauftragte die im Kirchenbau erfahrenen Architekten Johann Hoffmann und Erwin Plevan mit der Erstellung von Plänen und nachdem das Ministerium für Wissenschaft und Forschung den Abriss der bestehenden Kapelle - entgegen den vom Bundedenkmalamt erhobenen Einwand - bewilligt hatte, wurde 1978 mit dem Abbruch begonne.  1979 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung für die neue Pfarrkirche.

Die Architekten bezeichnen den von niederen Häusern umstandenen Angerplatz als „Dorfhof“, den sie ihren Planungen zugrunde legten. In der Längsachse des Platzes bilden zwei ineinander übergehende, unterschiedlich große quadratische „Hofräume“ den Kirchenraum. Der größere Hof ist als Hauptraum konzipiert, der kleinere als Werktagskapelle. Zwischen den beiden Höfen ist als „Innenhof“ die Sakristei eigeschoben, die die jeweiligen Altarwände ausbildet. Von beiden Altarbereichen gelangt man zum seitliche gelegenen „Dorfbrunnen“, dem „Brunnentabernakel, wo immer lebendiges Wasser fließen wird“. Der marmorne Tabernakel sowie die daneben aufgestellten „Brunnen- und Kerzensteine“ wurden von dem „Wasserbildhauer“ Hans Muhr gestaltet, der für die Stadt Wien den sogenannten Wiener Trinkbrunnen schuf, der an verschiedenen Standorten und als Freundschaftsgeschenk auch in anderen internationalen Großstädten aufgestellt ist.

20. Jhd.