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Aktuelle Seite: Gföhl
NÖD-8
Bez. Krems

Architekt

Viktor Postelberg

Bildhauer

Alfonso Canciani

1908

Im Jahr 1908 erteilte die Gemeinde Gföhl dem Wiener Architekten Viktor Postelberg den Auftrag, ein Waisenhaus zu errichten. Das Haus wurde dem Andenken an Kaiserin Elisabeth gewidmet, und in diesem Zusammenhang beschloss der Kinderschutz- und Waisenhausverein „Gföhler Pflegschaft“, in einer kleinen Parkanlage gegenüber dem Waisenhaus ein „Kaiserin Elisabeth Erinnerungshäuschen“ vom gleichen Architekten bauen zu lassen.

Postelberg griff bei der Planung der beiden Aufträge die in ländlichen Gebieten beliebten malerischen Heimatstil- Formulierungen auf, und insbesondere das kleine Erinnerungshäuschen zeichnet sich durch ein romantisch-pittoreskes Erscheinungsbild aus.

Im Inneren wurde eine Marmorplastik aufgestellt, die die jugendliche Kaiserin zeigt, der sich ein Mann des Volkes in demütiger Haltung nähert. Das Werk stammt von dem Bildhauer Alfonso Canciani, der Mitglied der Secession und seinerzeit ein sehr bekannter und insbesondere in Wien auch viel beschäftigter Künstler war. Bei der Wettbewerbsausschreibung für das 1907 errichtete Kaiserin Elisabethdenkmal im Wiener Volksgarten kam er mit dem Entwurf der nun in Gföhl ausgeführten Marmorgruppe in die engere Auswahl.

Bei der Weihe wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass beide Künstler die Arbeiten unentgeltlich ausführten.

Historismus