3071 Am Berg
1922
Bei Kriegerdenkmälern mit figürlichen Darstellungen war es zumeist üblich, einen Soldaten in heroischer oder trauernder Haltung abzubilden. Der damalige Pfarrer soll jedoch die Darstellung des hl. Sebastians gewünscht haben. Der Heilige war selbst Soldat und ist der Schutzheilige der Soldaten. Sein Märtyrertum sollte hier wohl symbolisch die Leiden aller Gefallenen verkörpern. Bei der letzten Renovierung wurden allerdings die Bronzepfeile, die ursprüngliche den Körper durchbohrten, entfernt. Die sehr expressiv gekrümmte, fast nackte jugendliche Figur ist daher nicht auf den ersten Blick einordenbar und wirkt bei einem Kriegerdenkmal einigermaßen irritierend.
Die Figur des hl. Sebastian steht auf einer schlanken Säule, auf der vier Engelsköpfe geöffnete Schriftrollen mit den Namen der Gefallenen des Ersten Weltkriegs tragen. Darüber befinden sich vier Köpfe, die einen jungen und älteren Mann, jeweils mit und ohne Stahlhelm darstellen. Dem Betrachter wird überlassen, die dahinterliegende Symbolik zu interpretieren.
In den 1950er-Jahren erweiterte Wilhelm Frass das Denkmal um zwei querrechteckige Kalksteinblöcke, die in je drei Spalten die 205 Namen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Pfarrangehörigen angeben.