3052 Neustift-Innermanzing
Innermanzing 121
1955-1956
Der Grundstein der Kirche wurde anlässlich des österreichischen Staatsvertrags am 15. Mai 1955 gelegt. Diese historische Verknüpfung hatte man bereits in der Planungsphase zum Anlass genommen, in ganz(!) Österreich um Spenden für den Neubau in diesem kleinen Ort zu werben. Ein „Skandal“, dessen Hintergründe von der Pfarre nicht erläutert werden, und folgende Prozesse bewirkten, dass die Bauarbeiten 1956 eingestellt wurden. Dessen ungeachtet wurden das Turmkreuz und die Glocken noch im Herbst dieses Jahres geweiht. Erst elf Jahre später, 1967, konnte das Gebäude fertiggestellt und dessen Weihe vollzogen werden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Tendenz zu monumentalen Kirchenneubauten zu beobachten, die zumeist in keinem Verhältnis zu der Größe des Ortes bzw. zur Einwohnerzahl standen. (Mehr hier) Auch diese Kirche wirkt für die kleine Gemeinde mit damals rund 500 Bewohnern überdimensioniert. Das große, saalartige Langhaus erhielt ein hohes Satteldach und der angefügte Turm ist 40 Meter hoch.
Der schlichte Saalbau ist mit Naturstein verkleidet, der weiß verputzte Chor und Turm stellen einen stimmigen Bezug zu dem weißen Mauerstreifen an der Hauptfassade her, der die dreiteilige Portalzone und die große Metallplastik des Hl. Augustinus von Ernst Grandegger (1970) hervorhebt. Hohe, einfache Rechteckfenster sorgen für eine gute Belichtung des weiß ausgemalten Innenraums. Der, wie bei einem dreischiffigen Langhaus eingezogene Chor ermöglichte die Einrichtung von Seitenaltären.
Die Altarwand war ursprünglich mit drei großen Wandteppichen von Robert Hefert geschmückt. In den Jahren 1995-1996 wurden die Wandteppiche in die Empore transferiert und der Chor von Manfred Seibt neu gestaltet. Der Maler schuf das sieben Meter hohe und 5,20 Meter breite Altarkreuz aus fünf Bildern, in denen die christlichen Tugenden Liebe-Glaube-Hoffnung symbolisch verbunden und dargestellt sind. Auch die Seitenbilder im Chor sowie der Kreuzweg stammen von diesem Künstler.