2054 Gem. Haugsdorf
Jetzelsdorf, Wiener Straße
1975-1976
Im Jahr 1784 wurde Jetzelsdorf von Kaiser Joseph II zur Pfarre erhoben und anstelle einer kleinen Kapelle eine Pfarrkirche gebaut. Nachdem die Kirche baufällig geworden war und zudem äußerst ungünstig an einer Straße lag, wurde 1975 ein Neubau beschlossen.
Der Architekt Hoffmann entwarf einen quadratischen Zentralraum mit dem Ausmaß von 20x 20 Metern und einem Fassungsraum für rund 200 Personen. Er erschloss den Raum in der Diagonale indem er an einer Ecke den Eingang vorsah und diesem gegenüber den Altar anordnete, der von einer Mauer – die Ecke abschneidend - umfasst ist, sodass sich dahinter ein Raum für die Sakristei ergab. Das hohe Pyramidendach ist aus Betonrippen konstruiert, an denen indirekte Beleuchtungskörper Tageslicht vortäuschen sollen. Die Ausfächerung der Rippen mit Holz „strahlt Behaglichkeit aus“.
Bemerkenswert ist der Kircheneingangsbereich, der trotz der ungünstigen Ecklage durch zwei hohe, oben abgeschrägte Stahlbetonscheiben eine Fassade erhielt, die entfernt an eine Zweiturmfassade erinnert.
Die Einrichtung stammt zum Teil aus der alten Kirche, die moderne Ausstattung gestalteten Josef und Miroslava Symon, Wien.
Die alte Pfarrkirche wurde 1976 profaniert, stand zunächst lange Zeit leer und sollte, da sie ein Verkehrshindernis darstellte, abgerissen werden. Nachdem Jetzelsdorf eine Straßenumfahrung erhalten hatte, wurde jedoch die Kirche renoviert und zu einem Veranstaltungszentrum sowie einer Vinothek umfunktioniert - was ihr die Bezeichnung „Weinkirche“ eintrug.