Zum Inhalt springen
Aktuelle Seite: Neuda
NÖS-184
Bez. Mistelbach

Johann Kräftner sen.

1962-1964

Ende des 19. Jahrhunderts erlebte Neuda durch die Gründung der „Ersten österreichischen Seilwarenfabrik“ einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Die Firmenbesitzer ließen großzügige Arbeiterwohnhaus-Anlagen und soziale Einrichtungen errichten, aber erst 1962 erhielt der kleine Ort auch eine Kirche.

Der St. Pöltner Architekt Johann Kräftner sen. plante die schlichte kleine Dorfkirche als rechteckigen Baukörper mit einem Satteldach. Die Fassade ist durch hohe schmale Schlitzfenster akzentuiert, die auch die Fassade des angeschlossenen Pfarrheims prägen. Der Kircheneingang liegt wettergeschützt in einer Ecknische. Ein nach unten verjüngender Pfeiler aus Bruchsteinmauerwerk nimmt dem glatt verputzen, weißen Betonbau die Strenge. Ein Mosaik des Hl. Franziskus ziert die Nischenwand. Es stammt von Sepp Mayrhuber, der auch die Inneneinrichtung der Kirche schuf.

Ein freistehender Glockenträger aus geschwungenen Stahlrohren ergänzt das ästhetisch ansprechende Ensemble.

Der Innenraum zeigt eine typische vorkonziliare Gestaltungsweise. (mehr hier) Er ist zwar als moderner Gemeinschaftsraum konzipiert, aber durch das Einziehen von schlanken Rundpfeilern erzeugt Kräftner den noch vertrauten Eindruck eines traditionellen dreischiffigen Längsbaus – ohne jedoch den zu schmalen Gängen reduzierten Seitenschiffen eine kirchenspezifische Funktion zuzuweisen.

20. Jhd.