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Aktuelle Seite: Melk
NÖD-15
Stadt Melk

Franz Kremser (Bildhauer)

2000

Zwischen dem 21. April 1944 und dem 15. April 1945 bestand in der Birago-Pionierkaserne Melk ein Konzentrationslager mit dem Decknamen „Quarz“. Die Häftlinge wurden vor allem zur Grabung einer unterirdischen Stollenanlage gezwungen, die der Firma Steyr-Daimler-Puch für die Herstellung von Rüstungsgütern zur Verfügung gestellt wurde. Das Lager war mit rund 14.390 KZ-Häftlingen eines der größten Außenlager des KZ-Standortes Mauthausen und das größte KZ-Außenlager in Niederösterreich.

Im Jahr 2000 wurde beschlossen, zur Erinnerung an die „4801 Menschen, die 1944/45 im KZ-Nebenlager Melk zu Tode gebracht wurden“ ein Denkmal zu errichten. Wie der ausführende Bildhauer Franz Kremser erläuterte, „repräsentiert das Denkmal ein Symbol wider die Gewalt – nicht nur für die Vergangenheit, sondern auch für Gegenwart und Zukunft.“ Kremser schuf ein eindrucksvolles Triptychon in dem ein unbehauener Granitblock hinter Gittern von zwei in Trauer niedergesunkenen Figuren flankiert wird.

Anlässlich der Weihe 2003 erhielt der Aufstellungsort den Namen Dr. Josef Sora Platz. Josef Sora (1910-2001) wurde als Arzt 1941 zur Luftwaffe einberufen und 1944 als Lagerarzt für das KZ Melk abkommandiert. Er soll die Häftlinge aufopfernd und hilfsbereit betreut und im April 1945 die Liquidierung der noch überlebenden Lagerinsassen verhindert haben.

20. Jhd.