Nach der Eingemeindung der Vororte Ottakring und Neulerchenfeld als 16. Wiener Bezirk sollte mit der großen, monumentalen Kirche der Bedeutung als neuer Gemeindebezirk Rechnung getragen werden.
Die von Josef Plečnik erbaute Stahlbetonkirche zählt zu den ersten Kirchen Europas, die das Material als künstlerisches Ausdrucksmittel unverkleidet und unverputzt zur Wirkung kommen lässt. Die Konzeption des Innenraums nimmt bereits liturgische Neuerungen der späteren Jahrzehnte vorweg.
Im 19. Jahrhundert wurde in Wien eine außergewöhnlich große Zahl an Kirchen errichtet. Mit der Gersthofer Kirche zeigt der Friedrich Schmidt-Schüler Richard Jordan eine individuelle Lösung dieser wichtigen Bauaufgabe.
Die Weinhauserkirche steht am Abhang der Türkenschanze, die 1683 erstürmt worden war. Zur Erinnerung an die „Befreiung aus der Türkennoth“ wurde 1883 der Grundstein gelegt.
Friedrich Schmidt, der für die Lazaristen bereits die Kirche im 7. Bezirk erbaut hatte, erhielt den Auftrag zur Erbauung einer zweiten Kirche im damaligen Vorort Währing. Aus finanziellen Gründen ist sie wesentlich schlichter gestaltet, aber durch eine mächtige Zweiturmfassade ausgezeichnet.
Die Kaasgrabenkirche ist die einzige neobarocke Kirche in Wien. Assoziationen, die im Historismus mit der Barockepoche hergestellt wurden, erklären die Stilwahl.
Die neoromanische Klosterkirche fällt nicht nur durch ihre imposante Größe, sondern auch durch die opulente Prachtentfaltung im Kircheninnere auf. Bemerkenswert ist, dass Josef Plecnik, ein Architekt der frühen Moderne, dazu beigetragen hat.
Die Brigittakirche ist eine von den sechs Kirchen, die Friedrich Schmidt in Wien als neogotische Sichtziegelbauten errichtete. Etliche seiner Schüler haben Schmidts Kirchen zum Vorbild genommen.
Zwischen den dominanten Hochhausbauten der UNO-City hat Heinz Tesar mit einem kompakten, fast schwarzen Kubus einen außergewöhnlichen Sakralbau errichtet.
Die im 19. Jhd. erbaute Kirche wurde 1937 von Heinrich Vana vergrößert und dem modernen Zubau angeglichen. 1987 wurde der Innenraum erheblich verändert, aber 2015 wieder rückgebaut.
Aus den vielen, zeitgleich errichteten neogotischen und neoromanischen Kirchen des späten 19. und frühen 20. Jhd. sticht die Kaisermühlener Pfarrkirche durch die andersartige Stilwahl heraus.
Die Architekten Johann Hoffmann und Erwin Plevan sahen in dem großen Platz in der Mitte des ehemaligen kleinen Angerdorfes einen „Dorfhof“, dem sie den Kirchenbau als Aneinanderreihung von drei „Höfen“ einschrieben.
Skulptur oder Gebäude? Der bekannte Bildhauer Fritz Wotruba hat diese Gegensätze zu einer künstlerisch und ästhetisch anspruchsvollen „Architektur-Skulptur“ vereinigt.